Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nach dem Schulabschluss konnte ich nicht gleich Student werden. Daher begann ich für einige Jahre im Woskow-Werk zu arbeiten. Gleichzeitig machte ich ein Abendstudium am Polytechnischen Kalinin-Institut in Leningrad.
  2. In unserem Werk gab es eine (Studien-)Gruppe, da wurden Vorlesungen gehalten und alles, was dazu gehörte. Das war eine Zweigstelle des Polytechnischen Instituts im Woskow-Werk.
  3. Ich studierte dort und schloss nach fünf Jahren das Abendstudium ab. Später wurden überraschend zusätzliche Studienplätze eingerichtet im Lenin-Institut für Elektrotechnik. Das war eine der besten Hochschulen für Elektrotechnik:
  4. Rechentechnik, Telemechanik, Radiotechnik usw. Da gab es nun neue Studienplätze, weil die Partei und die Regierung beschlossen hatten, dieses Gebiet weiter zu entwickeln. Wir sollten den Westen in der Elektronik usw. einholen.
  5. Und es wurde angeboten: Wer vier oder fünf Studienjahre an anderen Instituten absolviert hatte, konnte gleich da regulär im vierten Studienjahr einsteigen unter Lohnzahlung.
  6. Daher ging ich auf das „LETI“, das ich 1965 als Elektroingenieur für Telemechanik und Rechentechnik absolvierte. Bereits während der Arbeit im Woskow-Werk und des Studiums auf dem Polytechnischen Institut bekam ich eine ausgezeichnete Ausbildung im Bereich Metallbearbeitung und Maschinenbau.
  7. Das half mir sehr in meinem weiteren Leben, also diese Kenntnisse über Produktion, Elektrotechnik usw. Das half mir sehr, denn ich war ein ziemlich hochqualifizierter Fachmann und kannte mich in allen Fragen meiner Arbeit aus.