Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Sie haben vorher bei einem russischsprachigen Fernsehsender gearbeitet? – „Der offene Kanal“ – „Otkrytyj kanal“ in Dortmund. Er lief gut vor der Krise. Im „Offenen Kanal“ gab es die Sendung „TV-Studio: Die russische Welle in Deutschland“.
  2. Dieses TV-Studio existiert noch, beschäftigt sich aber mit anderen Projekten. Die Studioleiterin ist Augustina Gerber, ausgebildete Videojournalistin, die in Tallinn gearbeitet hatte.
  3. Sie ist ein erstklassiger Profi und hat Kontakt zu vielen TV-Journalisten und TV-Mitarbeitern in der Sowjetunion. Sie bildete eine kleine Gruppe, u.a. Kameraleute und Dolmetscher.
  4. Und wir machten verschiedene Programme. Als wir für den „Offenen Kanal“ arbeiteten, gab es regelmäßige TV-Aufnahmen. Wir machten ebenso Interviews und besuchten diverse Konzerte russischer Popstars.
  5. Das aber eher weniger, denn sie mochte die Konzerte nicht. Sie laufen sowieso auf allen Kanälen. Hauptsächlich machte sie Interviews, da ist sie Fachfrau.
  6. Interviewt wurden gute Leute wie z.B. Igor Guberman, Tokarewa, Dina Rubina – wenn sie (hierher kommen). Oder Wajner… Kurz gesagt, bedeutende Schriftsteller, Maler und Schauspieler, sie interviewte sie.
  7. Wenn es ging, zeigte sie im Interview Ausschnitte von ihren Auftritten usw. Und ich war einer der vier Kameraleute und filmte. An uns schloss sich noch seinerzeit Igor Romanowskij an, ein ehemals bedeutender Fernsehmann aus Moskau.
  8. Er hatte mehrere Sendungen gemacht, ich erinnere insbesondere an die Sendung „Von ganzem Herzen“ mit Walentina Leontjewa. Sie lud Leute ein und interviewte sie. Es waren außerordentlich beliebte Sendungen von Igor Romanowskij. Und als ihr Drehbuchautor entpuppte sich unser Bekannter Spiwak, der auch in Dortmund lebt.
  9. Also, bei uns kamen interessante Leute zusammen. Mich interessierte das im Sinne der Meisterklasse. Ich hatte ja Amateurfilme gemacht, die Kamera wackelte und hatte nur automatische Einstellungen.
  10. Kurz gesagt, ich hatte eine gute Lehre. Und wenn ich später eingeladen war, Jubiläen und Hochzeiten zu filmen, war mir das sehr zunutze.
  11. Außerdem konnte ich mein Hobby finanzieren. Denn ich nehme kein Geld aus der Haushaltskasse, sondern verdiene Geld zusätzlich mit so einer Arbeit.