Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Wir sind sehr zufrieden, auch mit der Wohnung bei all ihren Macken, und mit dem Leben in Deutschland. Das Leben in Deutschland gefällt mir sehr. Und meiner Frau auch.
  2. Ich besuche öfters die Jüdische Gemeinde. Ich versuche am Gebet montags, donnerstags und samstags teilzunehmen: Montags und donnerstags um neun Uhr morgens und auch am Samstagsgebet. Manchmal komme ich auch freitagabends, zu Beginn des Schabbat.
  3. Ich bin kein orthodoxer Jude, ich halte nicht alle Gebote und Vorschriften ein. Ich führe ein normales weltliches Leben. Und ich bin innerlich stolz darauf, dass ich Jude bin.
  4. h bin meinem Schicksal sehr dankbar dafür, dass meine Nationalität Jude ist. Und in der Synagoge – ich mache da das, was meinem Hobby entspricht.
  5. Da sind die Repräsentanz und der Leiter der Kulturkommission. Der schlug mal vor, dass ich in die Kommission komme. Er als Repräsentant wollte um sich interessierte Leute scharen. Und ich war einige Jahre Mitglied dieser Kommission.
  6. Meine Aufgabe war es, interessante Leute zu empfehlen und sie zu kontaktieren, um sie in die Synagoge einzuladen. Und auch bei der Vorbereitung verschiedener Führungen mitzuwirken und Vorträge zu organisieren, nicht nur zu religiösen, sondern auch allgemeinbildenden Themen: Geschichte, Musik, Malerei usw.
  7. Außerdem habe ich ein Hobby noch aus dem damaligen Leben. Ich filmte gerne und hatte Amateurfilmkameras. Video gab es damals noch nicht. Damals hatte ich auch Fotokameras, beginnend mit der einfachsten.
  8. Später hatte ich eine „FED“ und eine „Zenit“, die besten. Sie hatten ein gutes Optik-Zubehör. Ich brachte sie hierher mit. Ich kann sie nicht wegwerfen, benutze sie aber nicht. Ich fotografierte damals die ganze Zeit und machte Fotos für die Wandzeitungen im Institut.
  9. Und hier in der Synagoge mache ich sehr viele Fotos und Videos – in der Regel zu allen Feiertagen und Veranstaltungen. Man bittet mich, Videofilme zu drehen und sie zu bearbeiten, um DVDs zu zeigen. Das bleibt im Archiv unserer Gemeinde.
  10. Und wenn die Gemeinde irgendeine Veranstaltung organisiert – Stadtführungen usw. –, laden sie mich immer ein. Und wenn ich teilnehme, versuche ich immer die Organisatoren – wie ich kann – zu unterstützen. Darin besteht meine Arbeit in der Synagoge.