-
In Jerschowo während des Krieges freundete ich mich mit Raja Balaban aus Odessa an. Ihr Vater erkrankte als erster, ich weiß nicht, was er hatte. Und er starb. Danach erkrankte auch ihre Mama, sie hatte Unterleibstyphus.
-
Im Krankenhaus gab es keinen freien Platz, alles war voll von Verwundeten. Die Tochter bekam eine Spritze in die Hand gedrückt und Arzneien, und man sagte: „Suchen Sie sich eine Krankenschwester, sie wird ihrer Mama Spritzen geben.“
-
Sie brauchte nicht zu suchen, denn ich konnte es. Ich weiß nicht mehr wie lange, aber ich kam dreimal täglich und gab ihr Spritzen. Und Mama genas. Sie schrieb dann einen Brief an ihren Sohn Jakow, der an der Front war.
-
Ich wurde während des Krieges Nina genannt. Also, sie schrieb: „Nina half mir und rettete mein Leben. Schreib ihr einen Brief.“ Er schickte mir einen Dankesbrief und seitdem stand ich im Briefwechsel mit Jascha Balaban.
-
Aber am 2.5.1945, als die Einheit, in der Jascha Balaban diente, in Berlin einmarschierte… In Berlin wurde erbittert gekämpft, und er wurde verwundet. Alle Verwundeten wurden mit LKWs aus Berlin raustransportiert, denn in Berlin war nichts mehr intakt.
-
Während des Transportes kam der LKW unter Beschuss und Jascha wurde getötet. Der Verwundete, der neben ihm saß, nahm seine Papiere und Briefe an sich.
-
Nach dem Krieg kam er nach Odessa und übergab sie der Mutter und Schwester. Und er erzählte, unter welchen Umständen ihr Sohn und Bruder gefallen war. Ich glaube, dass Jascha Balaban irgendwo bei Berlin begraben ist.
-
Ich würde es genauer wissen, habe mich aber leider nicht damit beschäftigt. Sein Grab befindet sich aber irgendwo in Deutschland und möglicherweise bei Berlin.