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Ich wollte Ihnen noch eine Episode erzählen. In Jerschowo wurde meine Schwester eingezogen. In dieser Zeit, 1943, war die Schlacht um Stalingrad. Sie befand sich in der Republik der Wolgadeutschen, in der Nähe der Hauptstadt Engels.
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Da war das Dorf Dunkel, in dessen Nähe ein Wohnbunker gebaut wurde. Sie beobachteten dort Flugzeuge. Sie passten auf, dass die deutsche Luftwaffe nicht bis in den Ural durchkommt.
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Der Ural ist ja nicht weit weg; dort befanden sich die wichtigsten Rüstungsbetriebe. So beobachteten sie den Himmel und meldeten das Erscheinen deutscher Flugzeuge. Ich war anscheinend so mutig, dass ich sie besuchen wollte.
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Ich kam mit dem Zug nach Engels. Glücklicherweise lernte ich unterwegs einen Mann kennen, der die Front verlassen durfte, um das Schicksal seiner Frau zu klären. Seine Frau hatte aufgehört ihm zu schreiben, wobei die Frau auch in Dunkel wohnte.
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Auf diese Weise fand ich einen Gefährten, einen jungen interessanten Mann. Er bekam keine Briefe mehr von seiner Frau und wusste nicht, was los war. Wir kamen dann in einen Ort und überquerten die Wolga.
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Die Wolga ist ein sehr schöner Fluss, breit und malerisch, seine Ufer sind wunderschön. Wir überquerten sie auf einem Boot und kamen in ein Dorf. Bis Dunkel waren es noch vier Kilometer zu Fuß.
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Ich sagte: „Lassen Sie uns im Dorf übernachten, und am Morgen gehen wir weiter.“ Er sagte: „Nein, ich habe nur zwei freie Tage, ich kann nicht warten.“ Ich beschloss dann mitzugehen. Wir gingen in der Nacht, er schlug vor sich auszuruhen. Ich hatte aber Angst, neben ihm zu sitzen, und wir gingen weiter.
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Er war allerdings ein äußerst edler Mensch, später saßen wir zusammen und er erzählte mir viel. Endlich kamen wir ins Dorf Dunkel. Er wusste die Adresse, wo seine Frau gewohnt hatte. Wir fanden das Haus und trafen die Hausbesitzerin, sie war Russin. Es stellte sich heraus: Meine Schwester kam jeden Morgen zu ihr, um Milch zu holen.
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Sie wohnten ja im Wohnbunker beim Dorf. Also, ich kam da genau richtig. Sie legte ein gutes deutsches Federbett für mich zurecht. Alle Deutschen waren von dort vertrieben worden. Ihre Häuser mit dem ganzen Haushalt hatten die Russen besetzt. Sie legte mir das hervorragende Federbett hin und ich schlief die ganze Nacht durch.
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Als ich aufwachte, war der Mann nicht mehr da. Sie hatten die ganze Nacht darüber gesprochen, dass seine Frau einen anderen kennengelernt hatte. Sie wurde seine Frau, und sie waren fortgegangen.
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Und er ging an die Front. Ich wartete den Morgen ab, da kam meine Schwester Milch holen. Unser wunderbares Treffen kam zustande. Wir gingen zum Wohnbunker und ich weiß es wie heute, dass wir da etwas aßen.
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Sie bekamen übrigens Lebensmittel gebracht, so mussten sie dort nicht hungern. Ich weiß nicht mehr, ob ich dort übernachtete. Ich fuhr dann alleine nach Hause. So ein Treffen hatten wir da.