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Ende September wurden wir zum Kriegskommissariat geladen, ich und mein Freund. Da hieß es: „Ihr habt eine Ausbildung, wir schicken euch auf die Militärschule.“ Wir legten in Odessa die Prüfungen ab und kamen auf die 2. Artillerieschule in Moskau-Lefortowo, Krasnokasarmennaja-Straße 14. Wir waren vier Monate da, danach wurden die Besten an die Flakschule in Sewastopol geholt. Ich beendete die Sewastopoler Schule 1940 mit den besten Noten.
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Dann kam ich als Zugkommandeur zur 6. Krasnodar-Infanteriedivision, 149. Flak- und Artillerieabteilung. Später, am 22. Mai 1941, wurde unsere Division nach Targoviste in Bessarabien verlegt. Um 3:45 Uhr am 22. Juni flogen über uns die ersten Flugzeugformationen, Ju 88. Wir waren bei der Flaktruppe, die Aufklärung gab uns eine Meldung. Ich sagte dem Batteriekommandeur Matwej Sulatjew: „Mir gefällt das nicht.“ Er sagte: „Lass uns die Abteilung in Kampfstellung bringen.“ Aber erst um 8 Uhr morgens bekamen wir die Erlaubnis zu feuern. Die Flugzeuge flogen bis zu 5.500 m hoch.
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Dann kamen wir in Berührung mit rumänischen Divisionen und auch einer deutschen. Bereits um 11 Uhr kam der Befehl zum Rückzug. Wir zogen uns kämpfend zurück, Menschen und Pferde gerieten durcheinander. Wir wussten nicht, wo unsere Verpflegung ist und mussten irgendwie selbst Essen besorgen. So zogen wir uns direkt bis Kirowograd zurück. Wir hatten keine Ahnung, wo die Deutschen und wo unsere Truppen sind.
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Eine Kavallerietruppe berichtete uns dann, die Deutschen seien schon bei Kirowograd. Bald danach waren sie uns schon voraus. Ich sagte dem Batteriekommandeur: „Weißt du, Matwej Semjonowitsch…“ – er war Oberleutnant, ich Leutnant – „… wir müssen bereit sein: die Kanonen laden, die Richtschützen an die Kanonen setzten.“ Kaum dass wir weiterfuhren, hörten wir: „Hände hoch!“ Wir feuerten aus den Kanonen. Sie waren auf das heftige Schrapnellfeuer nicht gefasst und liefen auseinander. Unsere Batterie schaffte es durchzukommen.
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Die nächste Batterie fiel den Deutschen zu. Dann zogen wir uns bis zur Krim zurück, das war schon im September. Auf der Krim gingen wir in Stellung, um das 19. Korps zu decken. Der Korpskommandeur war Generalmajor Wassiljew. Am 18. Oktober brachen die Deutschen bei Perekop durch, sodass wir zum Rückzug gezwungen waren. Ein Teil ging nach Sewastopol, der andere nach Kertsch, und wir auch. Um Kertsch wurde heftig gekämpft. Wir überquerten dann die Meeresenge von Kertsch; da kamen viele Leute um, eine Kanone versank im Wasser.
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Wir gingen da unter, eine Granate hatte unseren Kahn getroffen. Von ca. 800 Leuten wurden nur 12 geborgen. Von diesen 12 überlebten nur wir drei. Nur eines hatte uns gerettet: Eine mir bekannte Krankenschwester hat uns (Geborgene) ganz mit Spiritus eingerieben. Es war ja schon kalt. Wir zogen uns zurück und am 22.11.1941 befreiten wir Rostow/Don. Nein, die Deutschen waren da noch am 28.11., und unsere 9. Armee war in der Offensive. Dann befreiten wir diesen Abschnitt. Bei Rostow machten wir Stopp und bogen Richtung Taganrog ab.
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Wir machten Halt am Fluss Mius, das ist 6 km vor Taganrog. Am Mius standen wir bis zu fünf Monate, bis 1942. Später, im August 1942, griffen die Deutschen uns (erneut) an. Sie marschierten direkt nach Krasnodar und in den Kaukasus, bis Malgobek. Wir standen in Malgobek, das dauerte bis 1943. Malgobek liegt heute in Inguschetien. Vier km südlich von Malgobek gibt es eine Gabelung. Ein Weg führt nach Baku, der andere nach Tiflis.
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Wenn wir uns da zurückgezogen hätten, wäre der Weg nach Baku und Tiflis für die Deutschen frei gewesen. Die Erde war vom Blut durchtränkt, sie fühlte sich wie Öl an. Dann gingen wir in die Offensive über und befreiten Krasnodar und Tichorezk. Bei Krasnodar gab es heftige Kämpfe, wir befreiten dann Noworossijsk und standen vier oder fünf Monate dort. Später, 1944, begannen unsere Truppen weitere Offensiven, und wir gingen mit und befreiten unser Land und danach Rumänien, Bulgarien und Jugoslawien. Wir kamen bis zum Plattensee, das ist bei Szekesfehervar in Ungarn.