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Als Studentin (in Kasan) wurde ich in einem Zimmer mit zwei anderen Mädchen untergebracht. Wir wurden bei einer Frau einquartiert, weil im Uniwohnheim ein Militärhospital war.
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Außerdem musste ich arbeiten und war zunächst Kassiererin in der Kantine beim Institut für Mikrobiologie. Das war natürlich Zufall, aber eine Schicksalsfügung. Einmal kam die Leiterin des mikrobiologischen Labors im Militärhospital dorthin.
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Sie schaute mich an und sagte: „Das hier ist nichts für Sie. Man wird Sie bestimmt reinlegen und Sie kommen ins Gefängnis. Denn es ist bekannt: Alle in der Kantine klauen und man braucht keine Zeugen.“ Und sie stellte mich als Pflegerin im Hospital ein, denn ich hatte keine (weitere) Ausbildung.
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Sie sagte, sie werde mir alles beibringen, und ich bekam eine Ausbildung einfach so. Die erste Zeit weinte ich nachts, weil es mir schien, ich wäre dumm und könnte all diese Spitzfindigkeiten nicht begreifen.
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Ich lernte aber allmählich Einiges und übernahm nicht nur Böden zu putzen und Reagenzgläser zu spülen, sondern auch einige Laborarbeiten. Meine Erinnerungen an diese Zeit sind sehr positiv. Denn erstens waren da gute Leute und zweitens war die Arbeit interessant.
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Morgens ging ich zu den Vorlesungen an der Uni und nach 14 Uhr war ich im Hospital und arbeitete im mikrobiologischen Labor. Wir drei Mädchen wohnten in einem Zimmer in einer Gemeinschaftswohnung.
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Die Zimmerbesitzerin wohnte meistens in einem Dorf bei ihren Verwandten, denn das Leben im Dorf war etwas „satter“ als in der Stadt. Und wenn wir hungern und frieren mussten und es dunkel war – es gab keinen Strom –, krochen wir unter die Decke und sangen Lieder.
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Wir waren halt jung und vergnügten uns mit Singen. So erlebte ich die meisten Kriegsjahre.