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Ich muss sagen: 78% der geborgenen Soldaten kamen zurück in die Armee. Der medizinische Dienst war so aufgestellt: Ich musste Verwundete auf dem Schlachtfeld bergen und zur Bataillon-Verbandsstelle bringen und sie schützen. Danach wurden sie zur Regiment-Verbandsstelle geholt, von da aus kamen sie ins Hospital.
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Das war eine gut abgestimmte Kette, in diesem Sinne ja. (Lkws) brachten Munition an die Stellungen, auf dem Rückweg transportierten sie die Verwundeten ab. Wir mussten auf sie einreden, die Verwundeten mitzunehmen, denn sie hatten die Befürchtung: Wenn Soldaten mit Verband bemerkt werden, werden die Lkws auch beschossen. Wir lernten aber, auch das zu (regeln).
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Meine Soldaten waren alt, sie hätten mein Opa sein können. So waren zwei Abteilungen, der Rest waren Mädchen. Sie kamen nach dem Rote Kreuz-Kurs zu uns. Sie schonten sich nicht, so ein kleines Mädchen schleppte große Kerle. Wir retteten rund um die Uhr. Ich erlebte da die Schrecken des Krieges.
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Da rennt ein Mann übers Feld, hält sich den Bauch, die Eingeweide quellen heraus, und er hofft, dass ich ihn retten kann. Am gefährlichsten waren die deutschen Scharfschützen, sie versuchten uns zu töten. Denn wir bargen die Soldaten, wir retteten ihnen das Leben und sie kamen wieder an die Front. Deswegen war es sehr schwer. Wir bargen sehr viele Verwundete.
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Manche sprangen auf einem Bein oder wir trugen sie auf den Armen. Also alles mögliche. Da lernte ich auch Deutsche kennen. Das heißt, es gab einen Befehl: Schwerverletzten Deutschen darf nichts passieren. Wir bargen sie, und sie kamen in spezielle Lager und blieben bis Kriegsende dort. Also, ich begriff, dass sie nicht so furchtbar sind, nur ein Teil ist so. Es gab aber noch einen ungeschriebenen Befehl: SS-Leute zu töten und andere Soldaten nicht anzurühren.