Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Als wir auswandern wollten, sagte man uns: „Wo fahrt ihr hin?“ Bei uns war es so: Meine Töchter und Enkelinnen sagten, „Opa, wir gehen nach Deutschland.“ Ich sagte dann: „Warum bleiben wir zwei alleine hier? Wir haben ja niemanden sonst.“ Wir beschlossen, auch nach Deutschland einzuwandern. Nach der Ankunft ging es mir schlecht und ich kam in die Elisabethklinik. Sie wussten auch nicht, was ich habe, vielleicht Infarkt. Dann wurde ich geröntgt, alles war klar und in Ordnung. Mir ging es da etwas besser.
  2. Dann begann das Interessanteste, mein „Leidensweg“. Ich wurde hier gut aufgenommen und zur Invaliditätsuntersuchung geschickt. Sie sagten: „Aber nein, für Sie ist die Bundeswehr zuständig, Sie sind Kriegsversehrter.“ Ich dachte: „Na gut, was soll’s…“ Ich ging zur Untersuchung, wurde von der ganzen Ärztegruppe untersucht. Sie untersuchten mich den ganzen Tag von Kopf bis Fuß. Sie sagten: „Ja, er ist bei uns richtig.“ Mir wurde eine kleine Rente zugesprochen, etwas über 200 Rubel und…
  3. So führten wir ein normales Leben. Wie bekamen dann diese Wohnung und blieben in Deutschland. Wie leben bereits zehn Jahre da.