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Nach der Ankunft dachte ich daran, dass mein (Ur-)Opa Rabbiner war und ich noch nie in der Synagoge gewesen bin. Ich ging in die Synagoge, schaute mich um. Mit gefiel es, gefiel die Aura, der Saal ist gut... Ich beschloss, in die Synagoge zu gehen und ließ dann kein Gebet aus. So lange es mir möglich war. Ich beschloss noch, die Kriegsveteranen zusammenzubringen. Allen war es bange zumute, sie wollten nicht auffallen. Ich sagte: „Hört auf, ich werde doch als Erster erschossen! Warum habt ihr Angst?“
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In der Synagoge traf ich viele ehemalige Militärs. Ich wollte sie vereinigen. Zusammen mit mir waren Lidija Kozlowa, Lidija Wolfson und Schwarzman. Wir drei wollten… Dann hieß es: „Und alle anderen? Sie sollten Vorsitzender werden, wir vereinigen alle russischsprachigen Juden.“
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Wissen Sie, die Leute folgten uns, wir gründeten den Verein und nannten ihn „Unser Heim“. Das war ja wirklich unser Heim. Wir begannen dann zu arbeiten, ich arbeite fast zehn Jahre (als Vorsitzender). In der letzten Zeit ging es mir etwas schlechter, ich bat um Entlassung. Sie sagten: „Wir können nicht, die Leute zerreißen uns.“
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Also, ich blieb und bin immer noch dabei. Sehr große Hilfe erfuhr ich von (Herrn) Wieber, er ist Gold wert und sehr fleißig. Er sagte mir: „Sie bitten um nichts, Sie brüsten sich nicht, Sie tun einfach was.“ Ich machte also weiter. Unser Verein genießt jetzt ein gewisses Ansehen in Berlin und überall. Man schätzt uns, wir bekommen Besuche, man guckt sich unsere Arbeit an.
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Mein Traum war es, das Buch (über die Veteranen) herauszugeben. Das habe ich getan. Ich habe alles getan, was möglich war. Schauen wir mal, was Gott noch ermöglicht.
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Wir haben es jedem Kriegsveteranen gegeben und allen, die die Mitgliedsbeiträge ordentlich zahlen. Es klappte gut, keiner fühlte sich gekränkt.