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Das Leben schien besser zu werden, 50 Rubel (mehr Gehalt) brachten Einiges ein für die Familie. Aber es gab neuen Ärger. Der Leiter meines Labors verdiente jetzt weniger als ich. Und ich arbeitete als wissenschaftlicher Mitarbeiter da. Vielleicht war er deswegen (gegen mich)… Kurz gesagt, man begann gegen mich zu arbeiten: „Er arbeitet schlecht, dies und das.“
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Eine Neuwahl der Mitarbeiter stand bevor und der Laborleiter sagte zu mir: „Wenn du nicht freiwillig kündigst, entlassen wir dich als ungeeignet für die Stelle eines wissenschaftlichen Mitarbeiters.“ Ich weiß nicht mehr, ob ich entlassen wurde oder auf eigenen Wunsch ging.
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Jedenfalls wurde ich arbeitslos. Ich hatte aber Freunde und Bekannte, die mir halfen. Und gerade in dieser Zeit fand die Hochzeit unserer Tochter statt, das war in den 70ern. Nellja sagte: „Fahr mit der Tochter und dem Sohn zur Erholung.“ Wir fuhren zu dritt auf die Krim und Nellja blieb zu Hause.
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Auf der Krim bekam ich die Nachricht: „Komm umgehend nach Charkow, du musst nach Moskau wegen einer Arbeitsstelle.“ Ich kam nach Charkow, nahm einen Koffer mit und fuhr nach Moskau. Es waren meine Freunde, die in Moskau arbeiteten – beim Trust für mobile Kraftwerke.
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Sie beschlossen, eine Testanlage für Gasturbinen in Charkow einzurichten. Sie boten mir an, Anlageleiter zu werden. Ich kam dahin und wurde vom Geschäftsleiter und Oberingenieur empfangen. Und war natürlich einverstanden. Ich kam nach Charkow zurück und arbeitete (nun) beim Kraftwerk 3.
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Da wurde unter meiner Leitung eine Testanlage gebaut. Und wir testeten die Gasturbinen, die danach auf Schiffen eingebaut wurden. Es waren Kähne mit eingebauten Turbinen und sie versorgten die Städte an den Flüssen mit Strom. Also die nördlichen und östlichen Teile der Sowjetunion.
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Dabei hatte ich wieder gespürt: Die jüdische Herkunft spielt mit eine Rolle, man hatte mich (im Forschungsinstitut) loswerden wollen. Ich bin aber nur dankbar, dass ich das Institut verlassen und eine Stelle im Trust für mobile Kraftwerke bekommen habe.