Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Sie wanderten nach Israel aus, ja. Danach schickten sie uns ein Foto: Der Enkel am offenen Kühlschrank, der mit Obst und Lebensmitteln übervoll war. Bei uns rief das damals eine große Verwunderung hervor. Das Leben in Israel stellte sich aber als nicht so leicht heraus wie gedacht.
  2. Und trotzdem lebt eine Tochter immer noch in Israel. Der älteren Tochter gelang es da wegzugehen, sie hat geheiratet. Gott schickte ihr einen hervorragenden Menschen. Sie lebt glücklich nun auch in Deutschland.
  3. Sie hat einen Deutschen geheiratet, einen hervorragenden Menschen. Vielleicht hat nur einer von einer Million so einen Charakter. Er ist unser wichtigster Helfer, egal welche Probleme wir bekommen, große wie kleine. Unser Schwiegersohn ist immer hilfsbereit: mir eine Computer-Lehrstunde zu geben oder die Wohnung zu renovieren, in allen Dingen.
  4. Er hat sich nun etwas an unsere russischen Sitten gewöhnt. Gestern feierten wir das Fest des 8. März (den Weltfrauentag), obwohl das in Deutschland nicht so sehr gefeiert wird. Für sowjetische Menschen war es aber eben ein großes Fest, wenn die Frauen einmal im Jahr von den Männern sehr liebenswürdig und fürsorglich umhegt wurden.