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Ja, wir mussten uns auf ein neues, friedliches Leben einstellen. Das war auch sehr schwer. Die Jahre 1946/47 und teilweise 1948 waren in der Sowjetunion Hungerjahre. Vielleicht wissen Sie das. Viele Leute waren krank…
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Wie heißt diese Krankheit denn, ich habe sie vor kurzem genannt. Ja, Dystrophie. Und Infektionskrankheiten, weil es sehr viele Ratten gab. Der Vater meiner Bekannten war Arzt, er starb an einem Rattenbiss. Ich war gezwungen, Zigaretten einzeln auf dem Markt zu verkaufen.
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Um mich herum waren Diebe und Prostituierte, Sie können sich kaum vorstellen, was für ein Milieu das war. Die Versuchung abzurutschen, war für einen schwachen Menschen sehr groß. Mein Bruder kam gerade von der Front, er hatte noch keine Meldepapiere und wurde gleich beklaut.
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Ja, der Diebstahl war sehr heftig. Ich stand dann mit den Zigaretten auf dem Markt, war sehr betrübt. Ein Dieb fragte mich, warum ich so besorgt sei, und ich erzählte ihm davon. Am nächsten Tag brachte er mir die geklauten Sachen zurück. Ich erzähle einfach über die Umstände…
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Trotz dieser Umgebung versuchte ich auf ehrliche Weise zu überleben. Die Diebe nahmen sich meine Zigaretten, ohne zu bezahlen. Später gab mir einer 200 Rubel auf einen Schlag. Ich war verblüfft, und er sagte: Ist in Ordnung, später hole ich mir wieder Zigaretten. Die Umstände waren sehr hart.
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Ich begriff, dass ich vor allem studieren und einen Beruf erlernen musste. Ich wollte am Technikum studieren, ich hatte ja schon ein Studienjahr abgeschlossen. Es war aber unmöglich, weil für das zweite Studienjahr Studenten fehlten.
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Man bot mir an, zwei Semester zu überspringen, unter der Bedingung, gleichzeitig die fehlenden Semester zu absolvieren. Ich arbeitete als Schlosser und studierte am Technikum. Das Technikum hatte keine eigenen Räume, wir studierten in einem gemieteten Schulgebäude.
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Ich arbeitete und studierte gleichzeitig. Das Studium am Technikum habe ich mit Auszeichnung abgeschlossen.