Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Ich habe mehrere Heimaten. Wie schon gesagt, ich wurde in der Ukraine geboren und absolvierte die Mittelschule in Woroschilowgrad, heute Lugansk, im Donbass. Ich studierte… Der Krieg ging zu Ende, ich absolvierte die Schule mit einer Goldmedaille und begann mein Studium am 1. Medizinischen Institut in Moskau.
  2. Ich studierte dort sechs Jahre und machte noch zwei Jahre eine Vollassistenz. Dann kam ich in dieses Arbeitsfeld (Seuchenmedizin) und zog um... Ich zog dort hin, wo es die Cholera u.a. gab, nach Aschchabad. Also: drei Städte (als Heimat). Allerdings für mich… Ich bin (früher) jährlich nach Moskau gefahren, da war unsere Leitung, da fanden die Konferenzen statt. Und nach Saratow, da war das zentrale Institut.
  3. Für mich ist Moskau besonders wichtig. Vor einem Jahr fuhr ich für einen Monat nach Moskau und traf meine (früheren) Kommilitonen. Ich war erschrocken: Moskau ist nicht mehr das alte. Bist du auf dem Broadway oder auf der Twerskaja, der früheren Gorki-Straße? Es wurden neue Häuser gebaut, alte Villen abgerissen, die Leute werden umgesiedelt. Also, Moskau ist nicht mehr das alte.
  4. Auch nach Turkmenistan habe ich Kontakt. Wir schreiben uns gegenseitig und telefonieren. Ich habe ja über 40 Jahre da gelebt. Und dort ist das Grab meiner Frau.