Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Nach der ersten Siegesparade kämpfte ich gegen Japan. Danach kehrte ich zurück und wurde als Student älteren Semesters entlassen und fuhr nach Moskau.
  2. Ich fuhr mit dem Zug aus Mukden (zurück) nach Russland. Über Harbin usw. kamen wir nach Omsk, wir waren bereits in Russland. Unterwegs im Zug ging ich in den Wagen, wo meine Bekannten waren.
  3. Plötzlich sagte man mir dort: „Minkin, jemand fragt nach dir.“ Ich war demobilisiert, kam von der Front und war entlassen. Ich war Teilnehmer der Siegesparade, ich ging über den Hinggan und durch die mongolische Wüste.
  4. Ich hatte Medaillen usw. erhalten. Nun war ich auf dem Weg nach Hause, nach Moskau. Ich wollte mich zunächst da umschauen. In Omsk fanden mich meine Eltern.
  5. Das war eines Nachts, unser Zug hat in Omsk gehalten. Sie kamen zum Zug und fanden mich da. Es stellte sich heraus, dass meine Mutter Wahrsagern vertraute. Sie hatte sich an einen Wahrsager gewandt und ihn gefragt, wann sie ihren Sohn wiedersehen würde.
  6. Er hatte ihr vorausgesagt: „Um die und die Uhrzeit, in der Nacht, kommt er mit dem Zug aus dem und dem Ort…“ Wie ging das bloß, das ist eine unglaubliche Sache. Sie glaubte trotzdem daran und zwang den Vater zum Bahnhof in Omsk zu fahren. Sie wohnten in der Zeit in Omsk.
  7. Ich stieg schnell aus dem Wagen und sah da meine Eltern stehen! Das war in einer Nacht, so eine unglaubliche Geschichte, ein historischer Fakt!