Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Das Leben war auch weiter nicht einfach. Als Chruschtschow (an der Macht) war, waren die Geschäftsregale leer. Für Kinder wurden Gutscheine für Milch, Brot und Grütze ausgegeben. Wir haben auch Chruschtschow irgendwie überlebt, hielten es aus und dann wurde es etwas besser.
  2. In den 1980er-Jahren waren die Geschäftsregale wieder leer, wiederum gab es Gutscheine für Seife, Streichhölzer, Salz, Zucker usw. Und es verbreiteten sich die Gerüchte über eine mögliche Auswanderung. Die Leute begannen die damals so genannten „feindlichen Stimmen“ zu hören: BBC und Voice of America.
  3. . Und die Leute erfuhren: Es gibt den Jackson-Vanik-Zusatz, und die Juden können aus der Sowjetunion emigrieren. Viele von unseren Bekannten ergriffen diese Gelegenheit. Wir konnten uns lange Zeit nicht für die Auswanderung entscheiden. Naums Mama war bereits schwach. Meine Mama war aufgrund ihrer Arbeit mit den Kindern eine „ideologische Mitarbeiterin“.
  4. Sie glaubte inbrünstig an die Partei und den Kommunismus und wollte sich nicht einmal Gedanken um eine Auswanderung machen. Für sie war es unmöglich. Wir wurden jedoch allmählich reif (dafür) und kamen 1995 nach Deutschland.