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Ich kann mich genau an den ersten Kriegstag erinnern. Die Nachbarn sagten auf der Straße: „Der Krieg ist ausgebrochen.“ Und schon zwei oder drei Tage später begannen die Luftschutzübungen. Noch zwei Wochen später setzten echte Luftangriffe ein.
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Zu dieser Zeit waren bereits Splittergräben ausgehoben, wo wir Schutz vor kleinen Bomben suchten. Große Bomben ereichten uns nicht, denn unser Ort war kein attraktives Ziel für Luftangriffe. Jedenfalls beobachteten wir die Luftkämpfe und winzige Flugzeuge im Schnittpunkt der Suchscheinwerfer, die sich überschlugen und schossen.
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Wir sahen diverse Splitter auf dem Boden. Wir hatten Angst nach draußen zu gehen, denn man konnte da rein geraten. Und Mama entschied sich recht bald für die Evakuierung. Sie arbeitete in einer Kinderberatung…
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Diese Organisation konnte das Problem (aber) nicht lösen, zudem arbeiteten nur wenige Mitarbeiter da. Mama tat es also auf eigene Faust. Wir packten irgendwelche Sachen, auch wertvolle Erinnerungsstücke.
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Wir fuhren nach Nowosibirsk, einfach aus dem Grund, dass unsere Nachbarin Verwandte dort hatte. Und wir wohnten zwei Wochen lang in Nowosibirsk. Mama suchte mit ihrem Zeugnis eine Arbeit als Englischlehrerin oder Übersetzerin. Und sie wurde von der regionalen Bildungsbehörde zur Arbeit nach Tatarsk geschickt.
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Tatarsk ist eine Kleinstadt zwischen Omsk und Nowosibirsk, wo die Eisenbahnlinie nach Zentralasien abzweigt, die sogenannte Turkestan-Sibirien-Eisenbahn. Aus dem Kreiszentrum wurde sie ins Dorf Konstantinowka geschickt, das 40 Kilometer südlich von der Eisenbahnlinie liegt. Sie unterrichtete dort Englisch bis 1944, als wir aus der Evakuierung zurückkehrten.