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Bereits am 28. Juni fuhren wir in die Evakuierung. Wir überquerten die Sosch und fuhren 30 Kilometer über Dörfer im Wald nach Krasnopolje. Mit uns unsere Verwandten: Tante Sara und ihr Mann Iossja. Er stotterte sehr und war vom Militärdienst freigestellt. Er blieb zu Hause und wir fuhren mit ihnen zusammen nach Krasnopolje.
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Bei uns war auch die Schwester von Onkel Iossja mit zwei Kindern. Sie kamen auch im Ghetto um. In Krasnopolje blieben wir bis Ende Juli. Auf der anderen Seite der Sosch wurde gekämpft, irgendwie wurde das Gebiet noch gehalten. Die Wehrmacht konnte lange den Fluss nicht überqueren. Sie umgingen ihn dann.
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In Krasnopolje blieben wir also bis Ende Juli. Wir warteten darauf, dass (unsere Truppen) Kräfte sammeln werden und wir nach Propojsk zurückkehren könnten. Es kam aber anders, die Deutschen erzielten einen Durchbruch… Wir mussten schnell weg, wir brachen auf in Richtung Klinzy, bis dahin sind es 70 Kilometer oder mehr. Wir wollten über Klinzy weiter nach Brjansk.
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Die Kolonne der Flüchtlinge war sehr lang, dazu kamen die Soldaten. Auf einmal wurden Flugblätter aus Flugzeugen abgeworfen. Darauf war das Bild von Jakow Stalin (als Gefangener), umgeben von deutschen Offizieren. Und das übliche: „Tötet die Shidy und Kommissare! Lauft über auf unsere Seite!“ Und: „Dieses Blatt ist der Passierschein…“, das stand am Ende. Wir standen etwa drei Kilometer vor Brjansk, als die Flüchtlinge plötzlich mit Artilleriegranaten beschossen wurden. Panik brach aus.
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Das war auf einer Anhöhe, ein Weg führte hinunter und in der Ferne war ein Birkenhain, ein Wäldchen. Wir schafften es, mit den Pferden hinunterzukommen und übernachteten in diesem Birkenhain, wir verbrachten dort eine Zeit. Dann hörte der Beschuss auf. Gegen vier Uhr morgens gingen wir (wieder) hinauf und dann auf die Straße nach Brjansk.
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Andere kamen schon aus Brjansk und sagten: „Wohin geht ihr? Die Deutschen sind schon da.“ Und wir kehrten um und gelangten dann zu einem Dorf, wo wir am Waldrand hielten. Wir blieben einige Stunden da und plötzlich kamen Motorräder aus dem Wald. Sie hatten einen Beiwagen, auf dem stand ein MG. Sie saßen zu dritt auf jedem Motorrad, es waren mehrere Motorräder. Danach kamen Planwagen.
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Ich weiß es immer noch, es waren Opel – die (Marke) habe ich später erfahren. Sie näherten sich dem Dorf und die Dorfleute kamen festlich gekleidet heraus und hielten ihnen Brot mit Salz entgegen. Und die Deutschen lachten sehr. Und wir waren im Wald und dachten: „Gleich geht es hier los…“ Ich und mein mittlerer Bruder versteckten uns in der Menge und auch Tante Sara mit dem Kind Abrascha, es war vier.
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Also, wir mischten uns unter die Menge. Die Deutschen zogen durch, ohne etwas getan zu haben, es waren die vorderen Truppen. Danach wurde es still. Die Erwachsenen beschlossen, nach Klinzy zurückzufahren. Das war nicht weit weg. Später stellte sich aber heraus, dass wir in einen Kessel geraten waren. Eingeschlossen war ein riesiges Gebiet.