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Die Schuljahre sind, wie man so sagt, die wunderbaren. Ich glaube nicht, dass sie (bei mir) durch etwas Besonderes gekennzeichnet waren, es war halt wie bei allen Kindern. Bereits zum Schluss, als ich schon in der Oberstufe war – es war 1952 – gab es die „Ärzteverschwörung“ und Gerüchte, dass die Juden irgendwohin umgesiedelt werden. Für mich war es an der Zeit, einen Pass zu erhalten.
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Meine Eltern besprachen, ob ich im Pass Jude bleiben oder eine andere Nationalität eingetragen werden solle. Das war irgendwie möglich, weil es in ihrer Heiratsurkunde den Punkt Nationalität nicht gab. Nur in einer kurzen Periode der sowjetischen Geschichte wurde die Nationalität in den Papieren nicht eingetragen. Sie beschlossen, dies auszunutzen und einzutragen, dass ich…
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Ich selbst wollte das eigentlich nicht, denn das bedeutete: Wenn etwas passieren sollte, werden wir getrennt. Und die Eltern sagten (doch): „Wie es auch kommt, wir bleiben zusammen.“ Das weiß ich noch gut. Mein Vater arbeitete, meine Mutter nähte, sie arbeitete als Schneiderin. Sie nähte Frauenkleider und hatte ausreichende Kundschaft.
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Das einzige war: In der Sowjetunion war das illegal. Ein eigenes Gewerbe war verboten und wurde strengstens bestraft. Wäre das bei einer Prüfung aufgeflogen, hätten ihr eine immense Strafe oder sogar Haft gedroht. Daher musste ich schon als Kind an die Tür gehen, wenn die Kundschaft kam, und fragen: „Wer ist da?“ Wenn jemand Fremdes da war, sollte ich sagen: „Die Mutter ist nicht zu Hause.“
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Aus den ersten Jahren nach meiner Rückkehr in Odessa behielt ich eines in Erinnerung – und das war typisch für diese Zeit: Viele Schüler in unserer Klasse hatten ihre Väter verloren, die Väter fielen an der Front. Davon gab es viele. Wir sprachen natürlich über den Krieg, damals liefen die Kriegsfilme. Ich in meinem Alter war irgendwie verlegen, dass mein Vater nicht gekämpft hatte.