Ein Projekt der Synagogen-Gemeinde Köln und der Landesverbände
der Jüdischen Gemeinden von Nordrhein und Westfalen-Lippe
durchgeführt vom NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Lebensgeschichten jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion
in Nordrhein-Westfalen

Истории жизни еврейских иммигрантов, приехавших из бывшего Советского Союза и поселившихся
в федеральной земле Северный Рейн-Вестфалия
  1. Im Grunde kam ich im Alter irgendwie auf den Gedanken: Gott existiert wohl. Ich denke jedoch wie Seneca: Gott ist die Natur. Die Natur bestimmt alles, sie regelt die Bevölkerungsentwicklung. Ich denke nach über das, was jetzt passiert. Mich hat der deutsche Film „Erinnerungen an die Zukunft“ beeindruckt. Ich glaube fest, die Entwicklung verläuft spiralförmig. Letztendlich zerstört eine Zivilisation sich selbst und die Natur rebelliert gegen sie. Und man glaubt an die unsterbliche Seele.
  2. Was kann aber die Seele? Die Seele kann nicht spüren und lieben. Jawohl, irgendeine Energie entschwebt, wenn wir sterben, nicht wahr? Ich glaube daran. Wenn ich bete… Gott muss in der Seele des Menschen sein. Der Mensch soll nicht nach Vorstellungen, sondern nach dem Gewissen leben. Ich will leben, solange ich gebraucht werde. Wenn ich nicht mehr gebraucht werde, will ich nicht weiter leben. Ich will nicht, dass jemand…